Die Erinnerungsstäte befindet sich in Cernovice bei Tábor, etwa 100 km südöstlich von Prag, in unmittelbarer Nachbarschaft eines erst nach dem Zweiten Weltkrieg schwer beschädigten jüdischen Friedhofs. (Foto Jiří Fiedler 1987)
Auch das zum Friedhof gehörende Totenhaus wurde in der selben Zeit zu einer Bauruine, die erst Ende der neunziger Jahre des 20. Jh. restauriert wurde.
Der Zugang zum Friedhof, der bis 1942 über einen Weg von der Straße führte, wuchs im laufe der Jahre mit Gras zu, weil dieser nach dem Krieg von niemand benutzt wurde.
Die große Mehrheit der Tschernowitzer Juden kehrte aus den nazistischen Konzentrationslagern nie zurück.
Abgesehen von dem verlassenen zerstörten Friedhof, dem letzten sichtbaren Beleg des jüdischen Lebens in Cernovice, wo Juden spätestens seit dem 16. Jahrhundert gelebt hatten, erinnerte bis 2002 in dieser Kleinstadt nichts, an den jüdischen Anteil in ihrer Geschichte.
Weil es in Cernovice nach dem Zweiten Weltkrieg keine jüdische Familienmmehr gegeben hatte, wurde die im 19. Jahrhundert im neugotischen Stil erbaute Synagoge zum Wohnhaus umgebaut. So entstand in dieser Stadt ein frühes Beispiel einer »Architektur des Vergessens«.
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