Bei der öffentlichen Veranstaltung am 31.1.2012 im Palais Hirsch in Schwetzingen, die gemeinsam durch Arbeitskreis Freundliches Schwetzingen und Gewerkschaft Verdi im Rhein Neckar Kreis organisiert wurde, wurden der Öffentlichkeit von Herrn F.U. Betz Dokumente aus seiner Forschungsarbeit zu Zwangsarbeiterschicksalen im Jahr 2009 vorgestellt.
Der Vergleich der in seiner Studie genutzten Stadtarchivdokumente mit den Dokumenten, welche das Städtische Archiv M.Deiml als Material zur Verfügung stellte offenbart, dass es sich in beiden Fällen um Dokumente, aus der s.g. "Ausländersuchaktion" der Alliierten 1946 handelt. Es sind Abschriften der Meldekarten aus den Jahren 1939 -1945, die im Jahr 1946, auf Anordnung der Besatzungstruppen hergestellt wurden und ursprünglich in sechsfacher Anfertigung existierten. In beiden Fällen beinhalteten die zusammengebundenen Akten, in denen Namen der Zwangsarbeiter mit weiteren biographischen Angaben und den jeweiligen Wohn- und Beschäftigungsorten in Schwetzingen zu finden sind, jeweils mehr als 120 Blätter.
Da die Existenz der Akte im Stadtarchiv im Jahr 2009 vom Stadtarchivar J. Kresin auf direkte Anfrage am 16.7.2012 bei unserem Besuch im Stadtarchiv bestätigt wurde, muss die Darstellung der Stadtverwaltung Schwetzingen in Zweifel gezogen werden, dass die Namen von ca. 1350 Zwangsarbeitern, die angeblich erst im Februar 2011 in der s.gen. "Fluchtkiste" gefunden wurden, eine Überraschung seien und vor dem Kunstwettbewerb Wettbewerb in April 2010 noch nicht bekannt gewesen sein sollten.
Dies bedeutet, dass der Kunstwettbewerb wider besseres Wissen auf der Basis falscher Zahlen von der Stadt Schwetzingen ausgeschrieben wurde und dass die Öffentlichkeit überall dort falsch informiert wurde, wo sich die Stadtverwaltung auf ihr Unwissen und Überraschung durch eine unerwartet hohe Zahl der Opfernamen beruft, die vorgeblich vor dem fund der "Fluchtkiste" nicht bekannt sein konnten.
Mit dem Votum des Gemeinderates am 2.2.2012 wurde die ein Jahr zuvor durch das selbe Gremium beschlossene Entstehung der Gedenkstätte nach den Plänen von M. Deiml verhindert. In der öffentlichen Gedenkstätte in Schwetzingen soll dabei nach den neuesten Vorgaben der Stadverwaltung Schwetzingen die Nennung von mehr als 96% der namentlich bekannten Opfern verhindert werden. Dadurch wird auch vermieden, dass Namen und Schicksale von ca. 1750 Menschen, die Verbindungslinien zu der Geschichte der Stadt zwischen 1933 und 1945 darstellen, sichtbar werden. In Schwetzingen wird dadurch ein Denkmal der Geschichtsklitterung entstehen.
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Einladung zum Diskussionsabend in Schwetzingen 31.1.2012, 19:30
AFS Arbeitskreis Freundliches Schwetzingen Verein für regionale Zeitgeschichte e.V.
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ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Rhein-Neckar
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Vortrag & DiskussionDie geplante Schwetzinger Gedenkstätte für NS-Opfer
Ein Mahnmal wider das Erinnern? |
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Di 31. Januar 2012, 19.30 Uhr
Palais Hirsch, Schloßplatz, Schwetzingen
Der Eintritt ist frei. |