- Einzelausstellungen - One-person exhibitions
1988 "Installationen und Projekte"
Galerie Heppächer (Esslingen)
1991 Installation „La Fenètre“ und Performance „ Entre-Mondes“ ? Cité Internationale des Arts (Paris)
1992 • Stipendiatenausstellung im Haus der Kunststiftung Baden Württemberg (Stuttgart)
1992 • „Retour de Paris“ Institut Français (Stuttgart)
1992 • Klanginstallation „Das Fenster“ und Klangperformance „Zwischenwelten“ Villa Gans (Kronberg in Taunus.)
2002 • „Luce e Vento“ Castello di Pergine – Italien
2007 • „Von Mikro zu Makro“ Städtische Galerie Sindelfingen
2025 • „Träumen auf eigene Gefahr & andere Entwürfe aus der Schublade“ Galerie Oberwelt e.V. Stuttgart
Letzte Aktualisierung 24.1.2013 15:40
Zusammenfassung
Wie heute aus der Chronologie der Ereignisse und dem Schriftverkehr nachvollzogen werden kann, sind es die wider besseres Wissen gemachten unzutreffenden bzw. irreführenden Angaben in der ersten Wettbewerbsausschreibung 2010 gewesen, die als Grundlage des Scheiterns der Realisierung meines Entwurfes identifiziert werden können. Um unzutreffende Angaben der Stadtverwaltung zu kaschieren, wurde nach dem Wettbewerb im Jahr 2011 die Unkenntnis wesentlicher, historischen Akten im Schwetzinger Stadtarchiv vorgetäuscht. Dabei kann ausgeschlossen werden, dass es sich dabei um ein Versehen handelt: dies weil die Akten, die angeblich erst etwa eine Woche nach dem Wettbewerb im Februar 2011 in der Stadtverwaltung gefundenen Akten nach erkenntnissen eines Forschers bei der Stadt Schwetzingen bekannt waren. Die Dokumente mit den ca. 1350 Namen von Zwangsarbeitern stammen aus der s. gen. "Ausländersuchaktion" 1946.
(Die Stadtverwaltung bemühte sich im Verlauf des Jahr 2011 mittels einer nachgeschobenen Opferdefinition, die Zahl der Opfer, von ca. 1800 künstlich bis auf 58 zu reduzieren. Damit wird mit einem „Mahnmal“ im öffentlichen Raum der Geschichtsklitterung Vorschub geleistet.
Im Dezember 2011 wurde durch eine offizielle Pressemitteilung der Stadt der Öffentlichkeit die Legende einer „zufällig“ gefundenen "Fluchtkiste" mit Namen von 1550 Zwangsarbeiternamen durch die Schwetzinger Stadtverwaltung bekannt gegeben, womit die Irreführung eine weitere, diesmal öffentliche Dimension erreicht hatte.
Dazu gehört auch, dass seit dem angeblichen Fund der „neuen“ Akten, die Stadtverwaltung die Einsicht in die Akten behinderte. Die Akten zu Zwangsarbeit in Schwetzingen wurden im Juli 2012 aus dem Stadtarchiv entfernt und unter dem Vorwand einer wissenschaftlichen Erforschung in das Geschichtliche Seminar der Universität Heidelberg verlagert, wo sie unter Verschuß gehalten wurden. Bei einem Besuch im Geschichtlichen Seminar am 16.7.2012 wurde uns durch Dr. Cord Arendes der Einblick in die Dokumente nicht erlaubt.
Sowohl der 2. Wettbewerb, als auch die Weitergabe der Akten, die zu "eingehenden Erforschung" nach Heidelberg verlagert wurden, wurden mit der Unkenntnis der Opferzahlen begründet. Diese kann jedoch als untaugliche Schutzbehauptung enttarnt werden.
Sie zählt zu einer Serie von Merkwürdigkeiten, die sich wie ein roter Faden durch das gesamte Projekt zieht. Die Entstehung des "Mahnmal für des Nationalsozialismus in Schwetzingen" ist ein Beispiel für Methoden, mit denen die Sicht auf die Vergangenheit in unserer Gegenwart vernebelt wird.
Weitere Einzelheiten:
Um die Nachvollziehbarkeit der Ereignisse auf diesen Seiten zu verbessern, ist eine neue Seite mit Chronologie, Erläuterungen und einer Presseseite in Vorbereitung.
Nach der Entscheidung des Schwetzinger Gemeinderates im 2. Wettbewerb vom 27.9.2012 ein "Mahnmal" entsprechend des Entwurf von Matthias Braun mit dem Titel "Spiegel der Geschichte" zu realisieren, die als Plagiat der Kernidee meines Entwurfes erkannt werden könnte, wurden auf dieser Seite die folgenden Punkte (siehe weiter unten) zur Erläuterung der heutigen Projektsituation zugefügt:
3) Ergebnis des 2. Wettbewerbs
4) Plagiat
5) Behinderung der freien Forschung
6) Einweihung des Mahnmals am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27.1.2013
7) Link zu den Texten im Web des Forschers Frank Uwe Betz, der sich seit vielen Jahren mit der Geschichte der Zwangsarbeit und Antisemitismus in Schwetzingen wissenschaftlich beschäftigt und auch in Buchform publizierte.
Nachdem Anfragen zum Verständnis der Entwicklungen um die gescheiterte Realisierung meines Projektes in Schwetzingen bei mir in den Wochen vor dem 2. Wettbewerb angekommen sind, wurden hier vertiefende Erläuterungen zum Geschehen im Zusammenhang mit dem 1. Schwetzinger Wettbewerb gemacht. Dem Interessierten Publikum, den Künstlerkolleginnen und Kollegen sollen hier Informationen und Erfahrungen vermittelt werden, die ihnen helfen sollen zu entscheiden, ob sie sich bei dem seit dem 2.2.2012 neu ausgeschriebenem Wettbewerb beteiligen wollen oder nicht, weil man als Ortsfremder meistens nicht erkennen kann, was sich hinter einer Ausschreibung verbirgt und ob die Schaffung einer öffentlichen Gedenkstätte für die Opfer des NS-Regimes ernst gemeint ist, oder nur eine Alibiveranstaltung darstellt.
Vorab kann zu der neuen Ausschreibung 2012 zusammenfassend gesagt werden: 1) Die neue Ausschreibung erwähnt nicht, dass es in Schwetzingen auch Euthanasie-Opfer gab, obwohl es diese nach Aussage der Stadtverwaltung auch geben haben sollte. 2) Verschwiegen wird den Künstlern als potentiellen Bewerbern am neuen Wettbewerb, dass die Stadtverwaltung bereits 2010 einen Kunstwettbewerb mit 65 TeilnehmerInnen veranstaltete. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Wettbewerbs hat sie die Realisierung der ausgewählten Projektes jedoch verhindert, nachdem ich als Künstler, ernsthafte Widersprüche zwischen der Ausschreibung und der mir vorgelegten Daten entdeckte und danach nicht bereit war die Gedenkstätte Schwetzingen nach unzutreffenden historischen Vorgaben aufzubauen. Ein solches Denkmal sollen jetzt die Teilnehmer des 2. Wettbewerbes entwerfen und bis 27.Januar 2013 realisieren. Dadurch wird im öffentlichen Raum ein Kunstwerk entstehen, das der Geschichtsklitterung Vorschub leistet und diese auch legitimiert.
3) Das Ergebnis des zweiten Wettbewerbs ist eine Arbeit mit dem Titel „Spiegel der Geschichte”, nach dem Entwurf des Künstlers Matthias Braun, die nun am 27.1.2013 in Schwetzingen eingeweiht werden soll. Sie erfüllt die neuen Vorgaben der Stadt, indem lediglich etwa 60 Namen der Toten in dem „Mahnmal” genannt werden. Während die Stadt die Kosten der Würdigung der mehr als 1700 weiteren NS-Opfer im Rahmen des öffentlichen Mahnmals spart, feiern sich die Mahnmal-Ausrichter mit der folgenden, in das „Mahnmal” integrierten Widmungsinschrift selbst und setzen sich ein eitles Denkmal: „Im Gedenken an die Schwetzinger Opfer des Nationalsozialismus und zur Mahnung an die Wahrung der Demokratie, der Menschenrechte und der Grundrechte. Für die Schwetzinger Bürgerschaft – Der Gemeinderat und der Oberbürgermeister am 27. Januar 2013”.
4) Plagiat - Zu allem Überfluss an Problemen mit diesem fragwürdigen „Erinnerungsprojekt” wird in dem nun ausgewählten Konzept „Spiegel der Geschichte” eine Kernidee meines ursprünglichen Entwurfes für diesen Ort – die Spiegelung der Besucher und der Umgebung in den Edelstahlspiegelflächen – plagiiert. Im Unterschied zu den Spiegelflächen, in meinem Entwurf, sollen die Edelstahlspiegel eine Familie aus 40er Jahren, in Form von vier Lebensgroßen Menschensilhouetten, darstellen. 96% der 1800 namentlich bekannter Opfer des NS-Regimes bleiben in diesem öffentlichen „Mahnmal” unbenannt. Das Bekenntnis zu den meisten NS-Opfern und deren Namen, die in meinem Entwurf in die Spiegelflächen aus Edelstahlblech eingraviert werden sollten, fehlt jedoch, Konnte hier ein durch die öffentliche Hand ausgetragener Kunstwettbewerb 2010 zu einer kostenlosen Quelle der Ideen aus dem ersten Wettbewerb missbraucht werden?
5) Behinderung der freien Forschung Sämtliche Akten, die die NS-Zwangsarbeit betreffen, wurden im Juli 2012 aus dem Schwetzinger Stadtarchiv entfernt und an die Uni-Heidelberg verlagert. Durch diesen Schachzug wird die Freiheit der Forschung behindert. Denn durch diesen Aktentransfer wurden uns, denjenigen, die durch Kenntnis der Hintergrundfakten bedingt, die Rolle der Stadtverwaltung bei diesem Projekt kritisch sehen und sich um die Klärung der Hintergründe der erstaunlichen Vorgänge unabhängig von der Stadtverwaltung bemühen, der Zugang zu den Akten durch die Stadtverwaltung unmöglich gemacht. Mit der Begründung einer "eingehenden Erforschung der Zwangsarbeit"... in Schwetzingen ..."auf politisch völlig neutraler Ebene”, wie die Schwetzinger Zeitung am 11.7.2012 berichtete, wurden die Akten unter die Obhut von drei Geschichtsprofessoren der Uni Heidelberg gegeben. (Prof. Dr. Frank Engehausen, Dr. Cord Arendes und Prof. Dr. Edgar Wolfrum). Unter der Berufung auf einen Werkvertrag mit der Stadt wurde uns auch dort am 16.7.2012 die Einsicht in die Unterlagen durch Dr. Cord Arendes verweigert, nachdem in den Monaten zuvor erst das Stadtarchiv den Einblick nicht ermöglichte.
6) Einweihung des Mahnmals am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27.1.2013
Erläuterungen zur Ausschreibung 2010 Aus den Inhalt des seit April 2010 entstandenen Schriftverkehrs mit der Stadtverwaltung Schwetzingen und aus verschiedenen Presseverlautbarungen der Stadtverwaltung sehe ich dieses Projekt als eine amtlich verordnete Geschichtsklitterung mittels eines Kunstwerks im öffentlichem Raum in dem nach sehr fraglichen nachträglichen Definition die Namen von 96 % der Opfer ausgesondert wurden.
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Text der Wettbewerbsausschreibung vom April 2010: | Hintergrund, Kommentare und Erläuterungen | |
Fotomontage Stadt Schwetzingen |
Fotomontage M.Deiml |
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Mahnmal in Schwetzingen - Ausschreibung:
Die Stadt Schwetzingen plant im Rahmen der Umgestaltung öffentlicher Plätze die Errichtung eines neuen Mahnmals zum Gedenken an die Opfer des Nazi-Regimes. Bislang erinnern ein Mahnmal der VVN (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes) auf dem Friedhof an die Opfer des Nationalsozialismus sowie eine Gedenkstätte in der Zeyherstraße an die Deportation einzelner jüdischer Mitbürger nach Gurs im Jahr 1940.
Die Stadt Schwetzingen will nun allen Opfern des nationalsozialistischen Terrors gedenken, vor allem den 89 vertriebenen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, von denen 20 ermordet wurden. Ebenso ermordet wurden die politischen Gegner der Nazis, Widerstandskämpfer, vereinzelt auch Homosexuelle und Opfer von Denunziationen. Zahllose ausländische Zivilarbeiter und Kriegsgefangene aus Frankreich, Italien, Niederlanden, Polen, Russland und der Ukraine wurden in Schwetzingen als Zwangsarbeiter missbraucht
Die Geschichte der Nazi-Zeit in Schwetzingen ist dank der Arbeit des Schwetzinger Geschichtsvereins und durch Recherchen in diversen Archiven mittlerweile weitgehend erforscht. Mindestens 350 Opfern sind bisher namentlich bekannt. Dieses Wissen soll nun in einem Mahnmal an zentraler Stelle im Stadtgebiet neben dem Rathaus visualisiert und künstlerisch umgesetzt werden, wobei die Namen der Opfer genannt werden sollen/können.
Gesucht werden Entwürfe zu Skulpturen, Plastiken oder Installationen, die das Thema und seine Problematik ästhetisch eindrucksvoll umsetzen können. Alle Materialien wie auch moderne Medien sind möglich, nur sollten dabei Aspekte wie dauerhafte Stabilität, Stand- und Wetterfestigkeit, Verkehrssicherheit und leider auch Vandalismus berücksichtigt werden. Für die Umsetzung des Mahnmals sind 25.000 € incl. Material, Transport, Aufbau und Honorar budgetiert. Das Projekt wird vom Kulturamt der Stadt betreut und vom künstlerischen Leiter des Kunstvereins Schwetzingen kuratiert, der eine Vorauswahl der Bewerbungen trifft, über die dann der Gemeinderat letztlich entscheiden wird. Bewerbungen mit Entwürfen (bitte keine Modelle), Kostenplanung und kurzer Vita bitte bis zum 28.2.2010 an den Kunstverein Schwetzingen, Dr. Dietmar Schuth, Stichwort Mahnmal, Postfach 1555, 68705 Schwetzingen oder an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. |
Die Wettbewerbsausschreibung der Stadt Schwetzingen wurde in der Zeitschrift „ATELIER“ Nr. 2/10 im April 2010 auf der Seite 7 veröffentlicht.
Nach Abschluss des Wettbewerbs, als es um die Realisierung der Gedenkstätte ging, stellte ich fest, dass es in der Ausschreibung einige Angaben und Behauptungen gegeben hatte, die nicht den Tatsachen entsprachen.
A) "Geschichtsverein" Der „Schwetzinger Geschichtsverein“, von dem man aus der Ausschreibung verstehen könnte und annehmen würde, dass dessen Arbeit, Erfahrung und Fachwissen in die Ausschreibung eingeflossen sein sollte, ist nicht bekannt.
Es gibt jedoch den Arbeitskreis Freundliches Schwetzingen - Verein für regionale Zeitgeschichte e.V. (AFS). Dieser hatte zusammen mit den Gewerkschaften ver.di Rhein-Neckar und GEW Rhein-Neckar bereits im Jahr 2005 bei einer Veranstaltung zur Erinnerung an die örtlichen NS-Opfer eine Resolution verabschiedet, in der die Errichtung eines Denkmals für diese Opfer und die NS-Verfolgten in Schwetzingen angeregt wurde. Mitglieder dieses Arbeitskreises, Frank-Uwe Betz und Anton Kobel, haben sich in verschiedenen Publikationen zum Thema Schwetzingen in der Zeit von 1933 bis 1945 wiederholt wissenschaftlich geäußert.
Die Schwetzinger Stadtverwaltung übernahm zwar vom AFS die Idee der Errichtung eines Gedenkortes, hat jedoch nach Auskunft des AFS seit 2009 die Zusammen-arbeit in der Sache mit dem Arbeitskreis eingestellt; die Mitglieder des AFS wurden dabei von Seiten der Stadtverwaltung weder in die Vorbereitung des Kunstwettbewerbes noch in die Entscheidung im Januar 2011 oder danach eingebunden.
Stattdessen gab der Schwetzinger Oberbürgermeister Dr. Pöltl das Projekt als sein eigenes aus, wenn er in einer E-Mail an mich vom 10. August 2011 einerseits meine Bitte um die Einbeziehung des Gemeinderates in die Gespräche über die Lösung der Probleme des Projektes ablehnte und gleichzeitig andererseits über sich selbst und das Projekt schrieb, dass „...dieses Projekt ein sehr persönliches ist, das ich auf den Weg gebracht habe. Ohne meine Initiative hätte es dieses Projekt nicht gegeben. Das Projekt steht und fällt auch mit meiner Person.” |
Fortsetzung der Kommentare und Erläuterungen |
B) Zahl der namentlich bekannten Opfer, die in der Gedenkstätte genannt werden sollten Sie wurde in der Ausschreibung mit mindestens 350 angegeben, davon waren 89 Juden. Es würde aber auch bedeuten, dass um auf die Zahl von 350 zu kommen, noch bevor der Wettbewerb überhaupt angefangen hat, müsste der Auslober ausschreibungswidrig aus den im Archiv gelagerten Namen zuvor eine willkürliche Vorauswahl nach noch bisher unbekannten Kriterien vornehmen, obwohl laut Ausschreibung alle namentlich bekannten Opfer in der Gedenkstätte genannt werden sollten.
Die Akten mit detaillierten Namenslisten, von denen es einige Mehrfertigungen geben soll, stammen aus dem Jahr 1946. Sie wurden im Jahr 2009 dem Politologen Betz im Schwetzinger Stadtarchiv zum Studium vorgelegt. Daraus folgt, dass es sich bei den Listen in der Akte, die nach Darstellung der Stadtverwaltung erst angeblich im Februar 2011 „zufällig“ in einer „Fluchtkiste“ gefunden wurden, höchstens um eine zusätzliche Mehrfertigung der zusammengebundenen Listen von 1946 handeln kann. Deshalb kann es sich bei den nun offiziell zugegebenen 1550 Zwangsarbeiternamen mitnichten um eine Überraschung oder Neuentdeckung handeln, durch die für die Stadtverwaltung eine völlig neue Sachlage entstanden wäre. So aber wurde der „Zufallsfund" der Öffentlichkeit und dem Gemeinderat erst viele Monate später offiziell präsentiert, und als Argument die Realisierung des Entwurfs von M. Deiml zu verhindern, missbraucht. Die Verhinderung wurde mit vielfältigen, oft zweifelhaften, pauschal angewandten Begründungen gerechtfertigt, ohne dass man bei der Stadtverwaltung erkennen ließ, sich ernsthaft darum zu bemühen, die anstehenden Probleme zu lösen, sie lösen zu wollen, und dafür auch unabhängige Fachleute wie den Datenschutzbeauftragten des Landes zu konsultieren. Die Geschichte der ominösen „Fluchtkiste“ ist symptomatisch für die gravierenden Ungereimtheiten des gesamten Projektes: Dazu gehören bereits die Tatsachen, dass: Kann die Entscheidung des Gemeinderates, der am 2. Februar 2012 beschloss, einen neuen Wettbewerb im Jahr 2012 auszuschreiben, in so ein Szenario passen?
C) Definition der Opfer Eine weitere nachträgliche Manipulation, die nicht nur den Wettbewerb betrifft, sondern auch generell die Bewertung der historischen Tatsachen, stellt die nicht nur in meinen Augen skandalöse Neudefinition des Opferbegriffs dar, die mir im Juli 2011 von der Stadtverwaltung mitgeteilt wurde und auch in dem neuen Wettbewerb 2012, der jetzt ausgelobt wurde, durchgesetzt werden soll. Diese Fakten verdeutlichen die mangelnde Transparenz des Projektes und eine Vielzahl von Ungereimtheiten sowie Hindernissen, die die Schwetzinger Stadtverwaltung, trotz anders lautenden öffentlichen Proklamationen, der Entstehung der Gedenkstätte in den Weg gestellt hat, nachdem ich der Stadtverwaltung am 1.3.2011 und 13.5.2011 mehrere mit Bildsimulationen dokumentierte machbare Lösungen der Gedenkstätte für alle 1800 namentlich bekannten Opfer präsentierte.
Neueste Entwicklungen im Projekt
1) Zwei Tage nach der Informationsveranstaltung im Palais Hirsch am 31.1.2012, bei der nur zwei Stadträtinnen sich zu informieren kamen, fand am 2.2.2012 eine Gemeinderatssitzung statt, die über das weitere schicksal des Projektes entscheiden sollte. Bei einer öffentlichen „Bürgerfragestunde” zu Beginn dieser Sitzung, die der Bevölkerung Transparenz der Vorgänge demonstrieren soll, wurde OB Dr. Pöltl durch ein Vorstandsmitglied des AFS gefragt, wer die Ausschreibung zu verantworten gehabt habe und warum darin unzutreffende Vorgaben gemacht worden seien. Dr. Pöltl entgegnete öffentlich, dass er diese Frage nicht beantworten werde, „weil es der Sache nicht dienlich ist“!! Keine(r) der Schwetzinger Stadträte hat diese Art und Weise der Behandlung von fragenden Bürgern beanstandet oder sogar dagegen protestiert, obwohl es hier um die Entstehung einer Gedenkstätte geht, in der laut der Zweckbestimmung im Gemeinderatsbeschluss unter anderem auch die „Wahrung der Demokratie“ angemahnt werden soll.
Bei der Abstimmung des Gemeinderates zur Ausrichtung des neuen Wettbewerbs am 2.2.2012, haben lediglich die Stadträte, die sich zuvor von sich aus im Vorfeld der Gemeinderatsitzung ihre Meinung auch bei der Infoveranstaltung des AFS am 31.1.2012 über die Projektentwicklung gebildet haben, stimmten dagegen. In ihren Statements vor dem Gemeinderat haben sie teilweise auf die mangelnde Transparenz in der Vorgehensweise der Stadtverwaltung hingewiesen.
Der Schwetzinger Gemeinderat hat bei der Sitzung dem Vorschlag der Stadtverwaltung zugestimmt, einen neuen Kunst-Wettbewerb auszuschreiben und erneut Künstler aufzurufen der Stadt konkrete künstlerische Entwürfe zu unterbreiten. Wenn jemand für seine Tätigkeit an dem „Mahnmalwettbewerb“ in Schwetzingen außer den Angestellten der Stadtverwaltung bezahlt wurde, dann wahrscheinlich nur der Leiter des Schwetzinger Kunstvereins, Dr. Dietmar Schuth, der auch durch den neuen Beschluss des Gemeinderates für den zweiten Wettbewerb als Kurator offiziell bestimmt wurde.
Wahrscheinlich wird wieder in den Fachzeitschriften wie ATELIER oder anderen Medien durch die Vermittlung der Künstlerverbände eine Anzeige der Stadt erscheinen, um professionelle Künstler dazu zu animieren, sich erneut am neu ausgeschriebenem Wettbewerb zu beteiligen. Als Neuheit soll hingegen zu der Aufgabe der Künstler gehören, in das neue Kunstwerk im öffentlichen Raum eine Inschrift zu integrieren. Der von der Stadtverwaltung für die Neuausschreibung des Wettbewerbs vorgegebene Text, gibt keine konkrete Angaben zum Geschenen vor Ort an. Statt dessen hüllt sich dieser in nebulösen formelhaften Formulierungen, wobei sich der Oberbürgermeister und sein Gemeinderat in diesem Denkmal selbst feiern lassen. Der Text lautet nämlich wie folgt: „Im Gedenken an die Schwetzinger Opfer des Nationalsozialismus und zur Mahnung an die Wahrung der Demokratie, der Menschenrechte und der Grundrechte. Für die Schwetzinger Bürgersc haft - Der Gemeinderat und der Oberbürgermeister am 27. Januar 2013".
An Peinlichkeit und Unglaubwürdigkeit ist ein solches „Erinnerungsprojekt“ in meinen Augen kaum zu überbieten!
Zur Infoseite Mahnmal Schwetzingen Zur Konzeption Entwurf Michael Deiml
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Unter völliger Verkennung der damaligen Lebensumstände der Opfer, ermöglicht die neue Opferdefinition noch in unserer Gegenwart des 21. JH., dass die Zahl der Schwetzinger Opfer auf einen Schlag von 350 bzw. 1800 auf lediglich 58 Namen reduziert wurde, wie aus der "endgültigen Opferliste", die der Stadtarchivar am 22.6.2011 zur Verfügung stellte, deutlich ist.
Wenn man eine Gedenkstätte nach den neuen Vorgaben der Stadtverwaltung Schwetzingen bauen würde, würde sie wider besseren Wissens wesentliche Aspekte des Holocaustes leugnen. Dafür ist jedoch die oben erläuterte Konzeption der Gedenkstätte völlig ungeeignet und steht nicht zur Verfügung, solange die Gefahr besteht, dass die Gedenkstätte das Verschweigen der geschichtlichen Tatsachen und das Vergessen fördern könnte.
Im Rahmen zahlreicher Denkmal-Wettbewerbe in Deutschland entstanden seit 1987 Entwürfe für verschieden Denkmäler. Darunter z.B. der Entwurf im Wettbewerb um das "Denkmal für die Ermordeten Juden Europas" Berlin 1994 (Entwurf siehe Katalog), oder der Entwurf für das "Jüdische Denkmal Gedenkstätte Buchenwald " 1993, der den 3.Preis erhielt.
Zu diesem Thema wurden von Michael Deiml unter dem Titel "Mahnmal-Denkmal-Erinnerung" auch Workshops für Schüler und Lehrer auf Gymnasien in Deutschland und der Tschechischen Republik veranstaltet.
Die Temporäre installation Der König stirbt in der Galerie im Heppächer, der ehemaligen Synagoge in Esslingen am Neckar, erinnerte 1989 an den 50. Jahrestag der Pogromnacht von 1938.
In der Tschechischen Republik gestaltete M.Deiml die Holocaust Erinnerungsstätte in der Stadt Černovice. Diese Erinnerungsstätte, enthält außer bildnerischen Elementen auch eine Dokumenta-tionsausstellung. Die Besonderheit dieser Erinnerungsstätte besteht darin, dass sie sowohlt die Toten als auch die Überlebenden des Holocaust individuell nametlich würdigt.
Sie wurde am 10. November 2002, aus Anlass des 60. Jahrestags der Deportation der Černovicer Juden in die Konzentrationslager eingeweiht. Sie wird bis heute als "Work in Process" bei neuen Erkenntnissen und Entwicklungen erweitert. Der vorerst letzte Erinnerungsstein für einen Holocaustüberlebenden wurde im August 2024 gesetzt.
Auf dem Konzept der Erinnerungsstätte Cernovice wurde in einer Zusammenarbeit mit der pädagogischen Fakultät der Masaryk-Universität in Brün ein inovatives pädagogisches Programm für diese Stätte entwickelt. Dazu wurden für den Gebrauch an den tschechischen Grundschulen und Gymnasienzwei 2005 zwei pädagogische Publikationen herausgegeben. ("Pädagogischer Leitfaden" für Lehrer und "Arbeitsblätter für Schüler"). Literatur siehe Publikation "Architektur der Erinnerung" Bibliographie
Externe Links über Gedenkstätte Tschernowitz in Deutsch: Webseiten des Gedenkstättenforum in der Gedenkstätte Topographie des Terrors in Berlin.
Gedenkstätte für die Opfer des Nazionalsozialismus - Schwetzingen
Am 27. Januar 2011, dem internationalen Holocaust Tag, entschied das Gemeinderat in Schwetzingen, den Entwurf von Michael Deiml als Gedenkstätte für die Opfer des Nazionalsozialismus - Schwetzingen, in unmittelbarer Nähe des Schwetzinger Rathauses, zu realisieren. Der ursprünglichen Wettbewerbsausschreibung nach sollte in dem Denkmal an 350 namentlich bekannte Opfer, deren Schicksal mit der Stadt Schwetzingen verbunden waren, genannt werden. Zu diesen gehörten sowohl Toten und Überlebende Zwangsarbeiter, juden, und politische Widersacher der Nazis. Der Entwurf sah tatsächlich vor, dass alle 350 Namen mit Geburts- und Sterbedatendaten der Opfer in die verspiegelte Stelen des Denkmals eingraviert werden sollten.
Die Realisieung der Gedenkstätte nach dem Entwurf wurde dann jedoch ein Jahr später duch die Stadtverwaltungsspitze und dem Gemeinderat verhindert. Als Vorwand dazu diente ein Fund von angeblich "neuen" Dokumenten in städtischen Amtsstuben, im Januar 2011 der belegte, dass es nicht 350 sondern mehr als 1800 namentlich bekannte Opfer gab. Die ursprünglich beabsichtigte namentliche Würdigung aller bekannten Opfer wurde seitens der Stadtverwaltung unter Verweis auf datenschutzrechtliche "Hindernisse" und "unerwartet" große Zahl der Opfernamen unterbunden.
Wie sich später zeigte waren die angeblich "neuen" Dokumente in der Stadt und dem Stadtarchiv und die darin dargelegten Fakten seit langem bekannt. Die Fakten und die Kenntniss der Opfernamen wurden jedoch in der Wettbewerbsausschreibung ignoriert. Die Weigerung des Künstlers das Denkmal auf der Basis von unwahren und unvollständieger Daten zu realisieren führte zum Stop der Realisierung seines Projektes und schließlich zur Beauftragung eines anderen Künslers, der bereit war die ganze Geschichte mit seinem 2013 realisiertem Denkmal zu vertuschen.
Für weitere Informationen siehe den Hintergrund zur Ausschreibung Wettbewerb Gedenkstätte für NS-Opfer Schwetzingen 2010.
The experiences I collected at two different sites in Peru (Marcahuasi and Nazca) during a long journey across South America 1981-82, inspired the creation of the Installation SUN / LIGHT / MAN in the small city of Gengenbach in southern Germany 1984.
An astronomically oriented line in Nazca and a circle of stones which I had found in Marcahuasi, are the two principals forms I tried to tie together and to join, as a part of this geographically and astronomically oriented installation in that landscape.
The whole work was integrated into the landscape, taking into account also the landscape profile, lines of visibility and vegetation. The geographical position, the local space specification, is complemented by the local time specification, which is represented by seasonal and daytime changes of natural light typical for this site. The relationship of the two dynamic cycles of light and shadow define a time in a way that is visible to the spectator in this work of art.
This astronomically oriented installation is physically divided into two parts. The first one is located in the valley. It is a circle of stones with a diameter of about 8m (24 ft.). Above it there is an inclined arch made of steel. The second part, located in northeast direction on a small hillock in the distance, about 700m (2300 ft.), away from the circle, consists of a big, round mirror with a diameter of 3,7m (11 ft.).
These two artificial objects in the landscape relate to each other. The natural movement of the earth around the sun enables periodic movement of light and shadow phenomena related to the installation. Both the light and the shadow cycles meet each other in the middle of the stone-circle during the summer solstice. Due to the exactly calculated dimensions of all the elements, which were derived from the geographical and time specifications of the site, the shadow (cycle) moves during these days in an arc exactly across the center of the stone circle.
The sunlight reflected by the mirror (light cycle) reaches this central spot a short time before the sunset of June 21st. In that moment the small round water-filled cavity in the middle of the central stone starts to shine. Later during the year, the effects of both cycles increase in distance from one another.
The shadow stays "physically tied" to the circle of stones and to the arch. The light cycle moves in the meantime far away from the center. It will reach the largest distance on the winter solstice - December 22nd. Both cycles meet again after a period of one year, on June 21st.
The described processes enable the installation to adjust itself continuously and exactly to the changes in its natural environment.
It was not my intention to create an exact astronomical instrument, but instead to create a quiet place where the spectator may observe changes and trends in nature, which may motivate his own internal activity.
Since 1989, this work is installed permanently in the sculpture garden IM TAL in Hasselbach / Westerwald - Germany.