"Vice Versa" - Bildhauersymposium Titisee-Neustadt

Die Skulptur ist dem „Vice Versa-Prinzip” gewidmet.

Es sind die periodisch auftretenden Umkehrungen der Richtungen in Prozessen zwischen Werden und Vergehen oder Verdichtung und Zerfall, die hier den symbolischen Ausdruck finden.

Diese Skulptur entstand im Jahr 1988 am Ufer des sog. Eisweihers während des Bildhauersymposiums in Titisee-Neustadt.
In diesem Weiher befindet sich eine runde, baumbewachsene Insel. Eine 4 m breite Wasserfläche trennt die Insel vom Ufer des Weihers.

Ein ca. 2.2m hoher Granitmonolith ragt aus dem Uferbereich heraus. Aus der oberen, fast quadratischen Fläche dieses Steinblocks treten 25 Stahlstäbe heraus. Sie formen fünfundzwanzig etwa 6m hohe Bögen, die sich über der Wasserfläche spannen.

 


Auf diesen Stäben sind Granitbruchstücke so eingefädelt und befestigt, daß es auf der Seite des Monolith zur Verdichtung kommt. In Richtung zum Steinkegel hin nimmt im Gegensatz dazu die Dichte der „fliegenden” Steine ab, wodurch beim Betrachter der Eindruck einer Bewegung entsteht.
Auf der Insel vereinigen sich alle Stahlstäbe im Gipfelpunkt eines Steinkegels, der aus Granitbruchstücken aufgehäuft ist. Ob die Richtung der imaginären Bewegung in diesem Prozess von der Verdichtung zum Zerfall und zur Vereinzelung verläuft oder gerade VICE VERSA, hängt von der momentanen Einstellung des Betrachters ab.

Entstehungsort: Titisee - Neustadt (1988)
Material: Granit, Stahl
Abmessungen: ca. 7 x 6 x 2.5 m

   
© Michael Deiml & Allrounder