Modell Installation Sonne-Licht-MenschDie Inspiration für die Schaffung dieses Kunstwerks verdanke ich den Erlebnissen an zwei Orten in Peru, die ich während meiner Reise durch Südamerika in den Jahren 1981-82 besuchte.

Zwei Formen, die mir dort begegneten - eine in der Landschaft astronomisch orientierte Linie in der Nähe des Ortes Nazca und ein Steinkreis, den ich auf der Hochebene Marcahuasi in Peru fand, sind zu den zwei kostituierenden Elementen von SONNE - LICHT - MENSCH geworden.

Die RAUM / ZEIT-Koordinaten des ursprünglichen Aufstellungsortes nördliche Breite 48,40°; östliche Länge: 8,015°

Material: Jura und Steine aus der Region, Stahl, Spiegelglas, Landschaft, Sonnenlicht
 
Der unmittelbare Anlaß für die Entstehung dieser Landschaftsinstallation war das Bildhauersymposium Junge Kunst in alter Stadt in Gengenbach 1984. Die geographischen und landschaftlichen Gegebeheiten des Standortes waren in der Installation verschlüsselt integriert. (Sie sind z.B. aus der Neigung des Stahlbogens bzw. von der geographischen Ausrichtung ablesbar.)
 
Die Arbeit setzt sich aus zwei Teilen zusammen: einem Steinkreis und einem Spiegel.Die Bewegung der Erde um die Sonne löst in der Landschaftsinstallstion "Sonne - Licht - Mensch" zwei Prozesse aus, die sich als „Licht - bzw. Schattenprozess“ zu Sommeranfang im Zentrum des Steinkreises treffen.
 
Der erste Teil befindet sich
im Tal unterhalb eines Hügels. Es ist ein Steinkreis mit einem Durchmesser von etwa 8m. Über diesem spannt sich ein Stahlbogen in gleicher Größe.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Auf einem Hügel in einer Entfernung von ca. 800 m vom Steinkreis, befand sich in Gengenbach im Fluchtpunkt einer 36,83° nach Nordosten exakt orientierten Visierlinie,  der zweite Teil der Installation - ein großer runder Spiegel mit einem Durchmesser von 3,7m.
 
Durch die gewählten Formen und Maße der einzelnen Elemente sowie durch deren gegenseitige Ausrichtung sind der RAUM, die ZEIT und die kosmischen Gesetzmäßigkeiten in der Arbeit vereinigt. Dadurch entsteht ein „ruhender“ Raum, dem die natürliche Bewegung der Erde um die Sonne Dynamik verleiht. Wahrnehmbahr wird sie an der Bewegung des Lichtreflexes vom Spiegel und des Schattens im Steinkreis, der vom Stahlbogen geworfen wird.
Der Schattenwurf des Stahlbogens bewegt sich in dieser Jahreszeit den ganzen Tag über die Mitte des Steinkreises.
Der Schatten des Rings im höchsten Punkt des Bogens umfaßt zur Mittagszeit den runden Stein in der Mitte des Steinkreises.
 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der vom Spiegel reflektierte Sonnenlichtstrahl erreicht diese Stelle kurz vor dem Sonnenuntergang am 21. Juni. In diesen Augenblick leuchtet die mit Wasser gefüllte Mitte des Zentralsteines auf.

Durch die beschriebenen Prozesse ermöglicht die Arbeit eine kontinuierliche Anpassung an den jahreszeitlichen Rhythmus, wobei eine enge Bindung mit der sie umgebenden Natur und ihren Gesetzmäßigkeiten entsteht.
 
Diese Landschaftsinstallation wurde 1989 dauerhaft in der Skulpturen-anlage "Im Tal" in Hasselbach im Westerwald aufgebaut.

 



 
 
 
 
 
 
 

 
 

 

 

 

 

 

Verwandte Projekte dieser Art von Michael Deiml:
"Im Tal" - Hasselbach im Westerwald 1989
"Luce e Vento" Castel Pergine, Italien, 2002
"Stein Licht Mensch" Change bei Chartres - Frankreich 1984 - 1991
 

 

   
© Michael Deiml & Allrounder