DER SCHWARM
Bodeninstallation beim Neubau des Infrastrukturzentrum Forschungszentrum Jülich 2012

Ausgangssituation des Projektes

Die Aufgabe beim „Kunst am Bau“ Wettbewerb für den Neubau des Infrastrukturzentrums im Forschungszentrum Jülich (FZJ) war, ein Kunstwerk zu schaffen, das von beiden Seiten der Zugangsbrücke zum Gebäude sichtbar wird und auch von den Mitarbeitern, die im Untergeschoß arbeiten, wahrgenommen werden kann.

Beziehung zum Bauwerk und Kurzbeschreibung

Julich Modell

Die Bodenplastik ist im Nordwesten dem Gebäude vorgelagert. Sie erstreckt sich dort in einer Senke beiderseits der Zugangsbrücke über eine Gesamtlänge von etwa 57m. Die polygonalen Spiegel sind auf Edelstahlstelzen befestigt.

Die Spiegelelemente scheinen sich wie ein Schwarm um das Gebäude vom Osten nach Westen zu bewegen. Dabei unterquert „Der Schwarm“ in einem schmalen Durchgang die Zugangsbrücke, bevor er nach weiteren etwa 25 Metern eine kleine ovale Anhöhe neben dem Bürgersteig im Südwesten erklimmt. Vom Nordosten nach Südwesten wachsen die Stäbe immer höher aus dem Boden heraus, so dass die spiegelnden Elemente mit zunehmender Höhe der Stäbe immer beweglicher werden und durch Wippen auf den Wind reagieren.

Das Kunstwerk ist für die Betrachter sowohl von den Zugangswegen als auch aus den Räumen im nordwestlichen Gebäudeteil aus vielen verschiedenen Sichtperspektiven sichtbar. Je nach Standpunkt der BetrachterInnen wird das Gebäude und dessen Umgebung in den Spiegeln fragmentarisch reflektiert.

Einige der Spiegelelemente weisen merkwürdige, meistens rechtwinkelige Ausschnitte auf. Unter Zuhilfenahme des Lageplans des FZJ könnte man diese Formen als Grundrisse von Bauten und Anlagen im Gelände identifizieren, die von Ingenieuren und Architekten im Infrastrukturzentrum geplant bzw. von dort betreut werden.
Diese in den Polygonen fehlenden spiegelnden Ausschnitte finden die Betrachter auf den zwei senkrechten Betonstützpfeilern der Zugangsbrücke wieder.

Die grauen Sichtbetonoberflächen werden auch durch veränderliche Lichtreflexe belebt. Je nach Sonnenstand, erscheinen bei Sonnenschein auf der Gebäudefassade sich bewegende Lichtreflexe.

Die Lebendigkeit des Schwarms wird so durch die stete Veränderung der Lichtverhältnisse während des Tages und durch den Wind, der die Spiegelelemente in Bewegung setzt, noch deutlich gesteigert.

 

 





 

 

 



"Träumer und Weltverbesserer" englische fahne

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Die ortspezifische Rauminstallation „Träumer und Weltverbesserer“ wurde im Vierecksaal des Württembergischen Kunstvereins in Stuttgart im Rahmen der Ausstellung mit dem Titel "Könnte aber doch" im August 2019 installiert. Sie integrierte auch die bestehende Ausstellungsarchitektur sowie die Lichtdecke.

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Modell Installation Sonne-Licht-MenschDie Inspiration für die Schaffung dieses Kunstwerks verdanke ich den Erlebnissen an zwei Orten in Peru, die ich während meiner Reise durch Südamerika in den Jahren 1981-82 besuchte.

Zwei Formen, die mir dort begegneten - eine in der Landschaft astronomisch orientierte Linie in der Nähe des Ortes Nazca und ein Steinkreis, den ich auf der Hochebene Marcahuasi in Peru fand, sind zu den zwei kostituierenden Elementen von SONNE - LICHT - MENSCH geworden.

Die RAUM / ZEIT-Koordinaten des ursprünglichen Aufstellungsortes nördliche Breite 48,40°; östliche Länge: 8,015°

Material: Jura und Steine aus der Region, Stahl, Spiegelglas, Landschaft, Sonnenlicht
 
Der unmittelbare Anlaß für die Entstehung dieser Landschaftsinstallation war das Bildhauersymposium Junge Kunst in alter Stadt in Gengenbach 1984. Die geographischen und landschaftlichen Gegebeheiten des Standortes waren in der Installation verschlüsselt integriert. (Sie sind z.B. aus der Neigung des Stahlbogens bzw. von der geographischen Ausrichtung ablesbar.)
 
Die Arbeit setzt sich aus zwei Teilen zusammen: einem Steinkreis und einem Spiegel.Die Bewegung der Erde um die Sonne löst in der Landschaftsinstallstion "Sonne - Licht - Mensch" zwei Prozesse aus, die sich als „Licht - bzw. Schattenprozess“ zu Sommeranfang im Zentrum des Steinkreises treffen.
 
Der erste Teil befindet sich
im Tal unterhalb eines Hügels. Es ist ein Steinkreis mit einem Durchmesser von etwa 8m. Über diesem spannt sich ein Stahlbogen in gleicher Größe.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Auf einem Hügel in einer Entfernung von ca. 800 m vom Steinkreis, befand sich in Gengenbach im Fluchtpunkt einer 36,83° nach Nordosten exakt orientierten Visierlinie,  der zweite Teil der Installation - ein großer runder Spiegel mit einem Durchmesser von 3,7m.
 
Durch die gewählten Formen und Maße der einzelnen Elemente sowie durch deren gegenseitige Ausrichtung sind der RAUM, die ZEIT und die kosmischen Gesetzmäßigkeiten in der Arbeit vereinigt. Dadurch entsteht ein „ruhender“ Raum, dem die natürliche Bewegung der Erde um die Sonne Dynamik verleiht. Wahrnehmbahr wird sie an der Bewegung des Lichtreflexes vom Spiegel und des Schattens im Steinkreis, der vom Stahlbogen geworfen wird.
Der Schattenwurf des Stahlbogens bewegt sich in dieser Jahreszeit den ganzen Tag über die Mitte des Steinkreises.
Der Schatten des Rings im höchsten Punkt des Bogens umfaßt zur Mittagszeit den runden Stein in der Mitte des Steinkreises.
 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der vom Spiegel reflektierte Sonnenlichtstrahl erreicht diese Stelle kurz vor dem Sonnenuntergang am 21. Juni. In diesen Augenblick leuchtet die mit Wasser gefüllte Mitte des Zentralsteines auf.

Durch die beschriebenen Prozesse ermöglicht die Arbeit eine kontinuierliche Anpassung an den jahreszeitlichen Rhythmus, wobei eine enge Bindung mit der sie umgebenden Natur und ihren Gesetzmäßigkeiten entsteht.
 
Diese Landschaftsinstallation wurde 1989 dauerhaft in der Skulpturen-anlage "Im Tal" in Hasselbach im Westerwald aufgebaut.

 



 
 
 
 
 
 
 

 
 

 

 

 

 

 

Verwandte Projekte dieser Art von Michael Deiml:
"Im Tal" - Hasselbach im Westerwald 1989
"Luce e Vento" Castel Pergine, Italien, 2002
"Stein Licht Mensch" Change bei Chartres - Frankreich 1984 - 1991
 

 

"Träumer und Weltverbesserer" - "Dreamer and Do-gooder"deutsche fahne gross

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The site-specific interior installation "Dreamers and Do-gooders" was installed in the quadrilateral hall of the Württembergischer Kunstverein in Stuttgart as part of the exhibition entitled "Könnte aber doch" ("Could be ") in August 2019. This installation also integrated the existing exhibition architecture as well as the illuminated ceiling.

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La Fuente, (die Quelle) wurde als eine temporäre wasserführende Installation im

Rahmen der internationalen Ausstellung "Cambio constante V" (stäter Wandel 5) im Innenhof des Museo de la Historia de Zaragoza in Spanien im Mai 2004 aufgestellt. Die Ausstellung fand  in Rahmen der Kulturtage "En la Frontera" statt.

Der Ausgangspunkt für die Aufstellung dieser Arbeit im öffentlchen Raum des Museums war ein bereits bestehendes quadratisches Wasserbecken, in dessen Zentrum sich ein weiteres rundes Becken mit ca. zwei Meter Durchmesser befand.

Das zentrale Element der Brunnenplastik, die auf dem Grundidee einer früheren Arbeit, der "Seilinstallation 1" basiert, besteht aus einem drei Meter hohen wasserführenden Gitterobjekt. Beiderseits dieses vertikalen Elementes stehen im Wasserbecken zwei Gruppen von Pflastersteinen aus Granit.

Die eine, aus 140 Granitsteinen bestehende Gruppe, bildet eine siebenstufige Pyramide. Die zweite Gruppe aus der selben Anzahl von Granitsteinen, bildet ein weites Feld einzelner, im Wasserbecken verstreuter Steine.

Die Steine stehen in labiler Kantenlage, in der sie durch 140 dünne gespannte Seile gehalten werden.
Die Seile wurden von der Pyramide durch das Gitterwerk zu den einzelnen Steinen auf der anderen Gitterseite geführt. Der Strahl der Wasserfontäne steigt bis in eine Höhe von etwa sieben Metern.

 


 

 

   
© Michael Deiml & Allrounder