GEBET DER WINDSCHIEFEN GERADEN

 

Der Anlaß für die Schaffung dieser Arbeit war das Dritte Dorfsymposium - Süssen. Die Arbeit entstand an einem etwa 600m2 großen Parkplatz im innerstädtischen Bereich.

An der Spitze einer dreieckigen Sandfläche von 25m Länge stand ein dreieckiger Keil aus Stahlgitter (Höhe 3,2m, Länge 5m). Der Betrachter, der zunächst die Installation von außen sah, dann aber der sich verengenden Sandspur nach Innen folgte, entdeckte an ihrem Ende zwischen den zwei Keilflügeln eine im Sand eingesunkene, nur in Fragmenten sichtbare menschenähnliche Form. Aus der Umgebung der „Figur” traten strahlenförmig weiße Seile aus der Sandfläche heraus. Jedes einzelne der 400 Seile drang durch eine der vielen quadratischen Öffnungen im Gittergeflecht aus dem Inneren des Keils nach außen.
Während dieser Durchdringung wurden die Seile umgelenkt, wonach sie im Außenbereich des Keils geradlinig in verschiedene Richtungen nach unten zu Boden führten. Auf diese Weise griffen diese Linien bis zu 25m weit in den Raum hinaus. Jede einzelne Seillinie endete in einem der über 400 Granitsteine. Die Seile hielten die auf der Kante stehenden Pflastersteine im labilen Gleichgewicht. Die Verteilungsdichte der Steine und der Seile war in der Nähe der Keilspitze am höchsten. Sie nahm in der Richtung zum Anfang der Sandspur ab, wo man sie nur vereinzelt vorfand.

Entstehungsort: „3. Dorfsymposium Süssen” 1987 Material: Stahlgitter, Granit, Sand, Kunststoffseil, Kunststofffolie Abmessungen: ca.30x10x3,2m

 

 




   
© Michael Deiml & Allrounder